LOPEC 2017 in München
Gedruckte Elektronik revolutioniert den Fahrzeugbau

12.04.2017

Die Teilnehmer der LOPEC Panel Discussion (von links): Vincent Sallé (Parlex), Armin Senne (ContiTech), Dr. Nina Riegel (OSRAM OLED), Dr. Giovanni Nisato (CSEM) und Moderator Daniel Rogers (Smithers Apex)
Die Teilnehmer der LOPEC Panel Discussion (von links): Vincent Sallé (Parlex), Armin Senne (ContiTech), Dr. Nina Riegel (OSRAM OLED), Dr. Giovanni Nisato (CSEM) und Moderator Daniel Rogers (Smithers Apex)

Gedruckte und organische Elektronikkomponenten bieten Fahrzeugdesignern ungeahnte Möglichkeiten, sorgen für mehr Nachhaltigkeit und können zugleich Herstellungskosten der Automobilindustrie reduzieren. Das ist das Fazit der diesjährigen LOPEC Podiumsdiskussion, die am 29. März 2017 im Rahmen der LOPEC, Internationale Fachmesse und Kongress für gedruckte Elektronik, in München stattfand. Laut den Podiumsteilnehmern – Dr. Nina Riegel von OSRAM OLED, Dr. Giovanni Nisato vom CSEM, Armin Senne von ContiTech und Vincent Sallé von Parlex – befindet sich die gedruckte Elektronik auf dem Sprung in den Massenmarkt.

Das selbstfahrende Auto der Zukunft kommuniziert über Displays, die auf organischen Leuchtdioden (OLEDs) basieren, mit seinen Insassen sowie mit Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern. Es erkennt seine Fahrgäste und stellt sich auf ihre Wünsche ein, indem es beispielsweise mit einer innovativen OLED-Innenbeleuchtung mal für Entspannung, mal für eine Büroatmosphäre sorgt. Diese Vision skizzierte Dr. Nina Riegel, Senior Engineer bei OSRAM OLED, während der LOPEC Podiumsdiskussion. „OLEDs sind leicht, extrem dünn und leuchten flächig, ohne heiß zu werden“, erklärte sie. „Sie erweitern die Designoptionen der Autobauer enorm und werden zukünftig auch dort zu finden sein, wo heute noch keine Leuchtelemente eingesetzt werden.“ Die gedruckte Elektronik wird das Auto von morgen nicht nur komfortabler, sondern auch nachhaltiger gestalten. Dr. Giovanni Nisato, CSEM Business and Technology Development Senior Manager, nannte die gedruckte Photovoltaik als ein Beispiel. Flexible organische Solarzellen können in der Karosserie, in Fensterscheiben und im Fahrzeuginnenraum Anwendung finden und dort integriert werden.

Ob OLEDs oder Solarzellen, ob geschwungene Touch-Displays, dehnbare Sensoren oder dünne Heizfolien für Autositze: In Sachen Umweltschutz punktet die gedruckte Elektronik auch mit ihrem geringen Gewicht, das den Treibstoffverbrauch und somit Kohlendioxidemissionen reduziert, wie Parlex Vice President Vincent Sallé anfügte. Die Kosteneffizienz des Massendrucks von Elektronikbauteilen sei für die preissensitive Automobilindustrie ebenfalls ein wesentliches Argument.

Die Podiumsteilnehmer betonten, dass Zulieferer, die gedruckte Elektronikkomponenten für die Automobilindustrie herstellen, die hohen Anforderungen der Fahrzeugbauer, etwa an die Temperatur- und Vibrationsbeständigkeit der Bauteile, sowie die speziellen Qualitätssicherungsnormen der Branche erfüllen müssen. Armin Senne, Business Manager Flexodruck bei der Continental-Tochtergesellschaft ContiTech, sagte dazu: „Zertifizierungen bedeuten vor allem für die vielen kleineren Unternehmen, die in der gedruckten Elektronik aktiv sind, eine Herausforderung.“ Die Experten waren sich einig, dass Allianzen entlang der Wertschöpfungskette das Problem lösen und den Einsatz von gedruckter Elektronik im Automobil weiter vorantreiben werden.

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