Martin Automatic
Eine gute Bahnspannung aufrechterhalten
Was sind die grundlegenden Faktoren, die das Problem verursachen?
GR: Druckereien und Converter wissen, dass die Kontrolle der Bahnspannung für die Qualität des Endprodukts von entscheidender Bedeutung ist. Probleme mit der Bahnspannung können durch verschiedene Ursachen auf der Abwickelrolle entstehen. Dazu gehören das Abbremsen, der Klebevorgang und das Anfahren einer neuen Rolle. Unrunde oder unausgewogene Rollen verursachen ebenfalls Spannungsstörungen, selbst bei gleichmäßiger Abwicklung.
Wie kann diesen Problemen begegnet werden?
GR: Die Maschinenkonstrukteure müssen die Eigenschaften der Bahn, das Gewicht der Rolle, die Masse des Systems und die Möglichkeiten der nachgeschalteten Anlagen – oft, aber nicht immer eine Druckmaschine – berücksichtigen. Sie müssen auch die Anforderungen an die eingestellte Spannung und die Spannungsregelung des Prozesses berücksichtigen, ganz gleich, um welchen Prozess es sich handelt. Dies kann mit einem Aufnehmer- oder Tänzersystem erfolgen.
Wie funktioniert das Aufnehmersystem?
GR: Ein Aufnehmer- oder Wägezellensystem beruht in der Regel auf dem Prinzip des "Erkennens und Korrigierens". Es verwendet eine spannungserfassende Vorrichtung, wie z.B. eine Aufnehmerwalze, und versucht durch ein entsprechendes Kontrollsystem, die Leistung des Sensors konstant zu halten. Diese Art von System hat keinen "Speicher"; seine Reaktionszeit begrenzt seine Fähigkeit, sich an schnelle Änderungen anzupassen, so dass Spannungsschwankungen an den Prozess weitergegeben werden.
Und das Tänzersystem?
GR: Dies ist die von uns bevorzugte Methode, bei der der Tänzer das Prinzip des Trägheitsausgleichs anwendet, der Spannungsschwankungen effektiv absorbiert und eine konstante Bahnspannung an den Prozess weitergibt. Diese Methode beruht auf dem Prinzip "Aufbauen und Halten". Die Spannung wird durch den Tänzer aufgebaut; eine streng proportionale Rückkopplung seines Pfads wird verwendet, um den Tänzer innerhalb seines Hubs zu halten. Der Trägheitsausgleich wird durch die Konstruktion der Systemkomponenten erreicht, um die translatorischen (Auf- und Abwärtsbewegung des Tänzers) und rotatorischen (Drehbewegung des Tänzers) Trägheiten auszugleichen. Im Gegensatz zu einem typischen Kraftmessdosen- oder Messwertaufnehmersystem werden Spannungsstörungen also tatsächlich "absorbiert", anstatt sie an den Prozess weiterzugeben. Das Ergebnis ist eine konstante Bahnspannung.
Das klingt nach einem einfachen physikalischen Prinzip?
GR: Das ist es auch, und es ist typisch für den technischen Ansatz von Martin Automatic, dass wir nie versuchen, etwas zu verkomplizieren, was einfach mit Hilfe grundlegender Prinzipien erreicht werden kann. Im Laufe der Jahre haben wir in der Beschichtungs-, Druck- und Converting-Industrie trägheitskompensierte Zugspannungsregelungen eingeführt und in jedem Fall einen wichtigen technischen Beitrag geleistet. Das Konzept ist nach wie vor das einfachste und genaueste Mittel, um eine konstante Spannung zu erzielen. Auf dem Markt wird das Prinzip für Zugspannungsregelungssysteme am Ein- und Ausgang sowie für Martins umfangreiches Sortiment an Abwickel- und Spleißsystemen verwendet.
Was macht es so besonders?
GR: Die Trägheitskompensation kann für jede Bahn und praktisch alle Anwendungen eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft ist sie bei Prozessen, bei denen Substrate mit geringerer Zugfestigkeit verwendet werden, wie z.B. Vliesstoffe und dehnbare Folien, bei denen ein trägheitskompensierter Tänzer Spannungsspitzen absorbiert, die andernfalls zu einem Einschnüren oder einer dauerhaften Verformung der Bahn führen könnten. In diesen Fällen können die Kunden die Spannung leicht auf eine Gesamtabweichung von +/- 1,1 Newton steuern, ohne dass eine komplexe Steuerungslogik erforderlich ist.
Was beinhaltet die Martin-Lösung?
GR: Ein Martin-Splicer mit Nullgeschwindigkeit beinhaltet einen Festoon-Akkumulator, der nicht nur die Bahn während des Splice-Zyklus mit voller Geschwindigkeit in den Prozess einspeist, sondern auch eine Trägheitskompensation nutzt, um Spannungsschwankungen zu absorbieren. Bei der Zusammenstellung der Spleißer-Spezifikationen können die Martin-Ingenieure aus mehreren Standard-Festoon-Konfigurationen mit unterschiedlichen Bahnspeicher- und Beschleunigungsprofilen wählen. Abhängig von der Anwendung beinhalten einige Akkumulatoren einen separaten trägheitskompensierten Tänzer, um die Einzugsqualität des Prozesses zu steuern.