Fraunhofer FEP entwickelt heißdampfsterilisierbare Barriere-Verpackungen

30.05.2016

Transparente und heißdampfsterilisierbare Verpackungsfolien von Applied Materials und Fraunhofer FEP
Transparente und heißdampfsterilisierbare Verpackungsfolien von Applied Materials und Fraunhofer FEP

Das Fraunhofer Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP, einer der führenden Forschungs- und Entwicklungspartner zur Entwicklung von Oberflächentechnologien, stellt auf der AIMCAL 2016, vom 30. Mai - 2. Juni 2016, in Dresden gemeinsam mit der Firma Applied Materials Inc. innovative Technologien zur Herstellung transparenter und heißdampfsterilisierbarer Verpackungsfolien vor.

Wissenschaftler des Fraunhofer FEP haben z.B. gemeinsam mit ihrem Industriepartner Applied Materials einen Prozess zur Industriereife gebracht, in dem hauchdünne Aluminiumoxidschichten <100 nm (typischerweise 10 - 15 nm) aufgebracht werden. „Im Gegensatz zu herkömmlichen Herstellungsverfahren haben wir den Prozess um eine Komponente erweitert: Das Aluminiumoxid wird im Vakuum mit Unterstützung eines intensiven Plasmas aufgedampft, so dass sich eine wesentlich robustere, deutlich dichtere und haftfestere Schicht bildet, als es ohne oder mit geringer Plasmaintensität der Fall wäre«, erklärt Steffen Straach, Gruppenleiter im Bereich „Flache und flexible Produkte“ des Fraunhofer FEP. Dies ist besonders für die weiterführende Verarbeitung in Verpackungsmaterialien von Vorteil.

Die ultradünnen Aluminiumoxidschichten schützen beispielsweise Medikamente, Kosmetika oder empfindliche Lebensmittel zuverlässig vor Feuchtigkeit, Gasen und anderen Umwelteinflüssen von außen. Sie bieten darüber hinaus höchste Transparenz. Sie haben eine sehr hohe Barrierewirkung gegenüber z. B. Sauerstoff und Wasserdampf, die auch längere Lager- und Transportzeiten erlauben und eben auch einer Heißdampfsterilisation standhalten. Der neue Prozess wurde im Fraunhofer FEP für Rolle-zu-Rolle-Beschichtungsanlagen entwickelt, die durch hohe Beschichtungsraten die effiziente Herstellung kostengünstiger Verpackungsfolien ermöglichen. Zusammen mit Applied Materials gelang es, diesen Prozess in eine Metallisierungsanlage zu integrieren und zur industriellen Reife zu führen. Entsprechende Anlagen vom Typ „TopMet CLEAR“ mit Beschichtungsbreiten von bis zu 2,85 m wurden bereits mehrfach in verschiedenen Arbeitsbreiten in die Industrie geliefert.

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