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Kombination aus hohen Rohstoff- und Energiepreisen und deren Verfügbarkeit beunruhigt die europäische Industrie für flexible Verpackungen

01.04.2022 Die Energie- und Rohstoffpreise waren bereits sehr hoch, sind aber nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine noch weiter angestiegen. Diese Preiserhöhungen in Verbindung mit Problemen bei der Verfügbarkeit haben ernsthafte finanzielle Auswirkungen auf die Lieferkette für flexible Verpackungen.

Flexible Packaging Europe bewertet die derzeitige kritische Situation auf dem Markt.
© Foto: Flexible Packaging Europe
Flexible Packaging Europe bewertet die derzeitige kritische Situation auf dem Markt.

Alle wichtigen Substrate, die für flexible Verpackungen verwendet werden, wie Kunststoff, Papier und Aluminium, aber auch Klebstoffe, Lacke und Druckfarben sind betroffen. Die Industrie ist mit den hohen Energiepreisen in ihren direkten Betrieben zur Herstellung flexibler Verpackungen und in der Logistik konfrontiert.

Sehr deutlicher absoluter Anstieg

Auch wenn der Kostenanteil für die Logistik aufgrund des geringen Verhältnisses von Produkt zu Verpackung bei flexiblen Verpackungen und des sehr effizienten Transports (in der Regel auf Rollen) geringer ist als in anderen Verpackungssektoren, ist der absolute Anstieg sehr hoch. Nach Berichten von Speditionsverbänden besteht sogar die Gefahr, dass die verfügbaren Logistikkapazitäten reduziert werden, da die Unternehmen aufgrund der hohen Dieselpreise ihr operatives Geschäft aufgeben müssen.

"Die Höhe der Kostensteigerungen für die Hersteller flexibler Verpackungen ist noch nicht vollständig abzuschätzen, aber wir sind davon überzeugt, dass der Höhepunkt noch nicht erreicht ist", kommentiert Guido Aufdemkamp, Geschäftsführer von Flexible Packaging Europe.

Hohe Unsicherheit

"Die Hauptschwierigkeiten für unsere Mitglieder sind die hohe Unsicherheit bei der Preisgestaltung für ihre Kunden, da viele Lieferanten der Industrie ihre Preise selbst nach einer festen Lieferzusage ändern. Die Nichtakzeptanz solcher Erhöhungen wird oft durch Nichtlieferung oder Nichtverfügbarkeit des nächsten Auftrags bestraft. Verglichen mit der Zulieferer- und Abnehmerindustrie befindet sich unser Sektor in einer gewissen Sandwichposition. Darüber hinaus bereiten Liquiditätsprobleme vor allem den kleinen und mittleren Unternehmen zunehmend Sorgen. Hinzu kommen unzureichende Kreditversicherungslinien aufgrund der hohen Rohstoffpreise.

Fast die Hälfte der schnelldrehenden Konsumgüter (FMCG) in Europa, mit Ausnahme von Getränken, werden mit flexiblen Verpackungen verpackt. Beispiele hierfür sind alle Arten von verpackten Lebensmitteln wie Tiernahrung, Körper- und Haushaltspflegeprodukte, medizinische und pharmazeutische Produkte, die alle auf flexible Verpackungen angewiesen sind.

www.flexpack-europe.org
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