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UNCTAD verzeichnet Rückgang des Welthandels ausgelöst durch Covid-19
Es wird erwartet, dass sich der Abschwung im zweiten Quartal beschleunigt und der Welthandel laut dem Bericht des Ausschusses für die Koordinierung statistischer Aktivitäten (CCSA) einen Rückgang von 27 % gegenüber dem Vorquartal verzeichnen wird.
Entscheidungen mit lang anhaltenden Folgen
Der Bericht ist das Ergebnis der von der UNCTAD koordinierten Zusammenarbeit zwischen der internationalen Statistikgemeinschaft und den nationalen statistischen Ämtern und Systemen in aller Welt. "Überall werden die Regierungen dazu getrieben, Entscheidungen für die Zeit nach COVID-19 zu treffen, die lang anhaltende Folgen haben werden“, sagte UNCTAD-Generalsekretär Mukhisa Kituyi. "Diese Entscheidungen sollten auf der Grundlage der besten verfügbaren Informationen und Daten getroffen werden. Ich bin stolz darauf, dass die UNCTAD eine zentrale Rolle dabei gespielt hat, so viele internationale Organisationen zusammenzubringen, um wertvolle Fakten und Zahlen zur Unterstützung der Reaktion auf die Pandemie zusammenzutragen".
Auch die Rohstoffpreise fallen
Dem Bericht zufolge geht der Rückgang des Welthandels mit einem deutlichen Rückgang der Rohstoffpreise einher, die seit Dezember letzten Jahres rapide gesunken sind. Der UNCTAD-Rohstoffpreisindex für den freien Markt (FMCPI), der die Preisbewegungen von Primärrohstoffen misst, die von Entwicklungsländern exportiert werden, verlor im Januar 1,2 % seines Wertes, im Februar 8,5 % und im März satte 20,4 %.Der Hauptgrund für den steilen Rückgang waren die fallenden Treibstoffpreise, die im März um 33,2 % fielen, während die Preise für Mineralien, Erze, Metalle, Nahrungsmittel und landwirtschaftliche Rohstoffe um weniger als 4 % einbrachen. Der Rückgang der Rohstoffpreise um mehr als 20 % im März war ein Rekord in der Geschichte des FMCPI. Zum Vergleich: Während der globalen Finanzkrise 2008 betrug der maximale Rückgang gegenüber dem Vormonat 18,6 %.
Zu diesem Zeitpunkt dauerte der Rückgang sechs Monate. Besorgniserregend ist, dass die Dauer und die allgemeine Stärke des gegenwärtigen Abwärtstrends bei den Rohstoffpreisen und im Welthandel nach wie vor ungewiss sind. Bevor die COVID-19-Pandemie den internationalen Handel ins Trudeln brachte, zeigten die globalen Warenhandelsvolumen und -werte seit Ende 2019 bescheidene Anzeichen einer Erholung.