Deutsche Umwelthilfe fordert 22-Cent-Abgabe auf Einweg-Plastiktüten
In dieser Woche stimmt das EU-Parlament über die novellierte Richtlinie für Verpackungen und Verpackungsabfälle (94/62/EG) ab. Anlässlich der bevorstehenden Entscheidung in Straßburg forderte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Bundesumweltministerin Barbara Hendricks dazu auf, noch in diesem Jahr eine Abgabe in Höhe von 22 Cent pro Plastiktüte einzuführen, um den Verbrauch des Einwegprodukts zu reduzieren.
Sollte sich das EU-Parlament auf die Richtlinie verständigen, müssen alle Mitgliedsstaaten ab Oktober 2016 konkrete Maßnahmen ergreifen, die den Plastiktütenverbrauch senken sollen. Zur Auswahl stehen preisliche Maßnahmen wie ein Zusatzbeitrag oder verbindliche Reduktionsziele. Durchschnittlich verbraucht jeder Deutsche zurzeit pro Jahr 76 Plastiktüten.
Eine Abgabe in Höhe von 22 Cent, wie sie z.B. Irland eingeführt hat, wäre nach Ansicht der DUH auch hierzulande ein wirksames Instrument, um Verbraucher und Handel gleichermaßen zum Umdenken zu bewegen und die Plastiktütenflut einzudämmen. Auf der „Grünen Insel“ hat die 22-Cent-Abgabe auf Kunststofftüten seit ihrer Einführung im Jahr 2002 zu einer über 90-prozentigen Reduktion von 328 auf derzeit jährlich 16 Tüten pro Einwohner geführt.