KROENERT
„Maschinenbauer brauchen offene Märkte“

06.08.2018

Von links: Dr. Matthias Bartke (SPD), Dr. Tarik Vardag (Kroenert) und Ulrich Ackermann (VDMA) (Foto: Andreas Schmidt-Wiethoff)
Von links: Dr. Matthias Bartke (SPD), Dr. Tarik Vardag (Kroenert) und Ulrich Ackermann (VDMA) (Foto: Andreas Schmidt-Wiethoff)

Offene Märkte und freier Handel ohne Barrieren sind von entscheidender Bedeutung für die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Insbesondere global agierende mittelständische Betriebe, darunter auch die häufig zitierten „Hidden Champions“, sind auf einen funktionierenden Freihandel angewiesen. Nur so können sie eine starke Position im internationalen Wettbewerb einnehmen und einen wichtigen Beitrag für Arbeitsplätze und Wohlstand in ihrer Region leisten. Im Rahmen einer Betriebsbesichtigung haben der Hamburger Beschichtungsanlagenhersteller KROENERT GmbH & Co KG und der VDMA gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Matthias Bartke diese und weitere Themen erörtert.

„Wir fertigen unsere Anlagen in Hamburg und haben eine Exportquote von über 60 %. Die Freiheit des internationalen Waren- und Dienstleistungsverkehrs ist für unser Unternehmen und unseren Standort hier daher lebenswichtig. Allerdings wird die Entsendung von Monteuren ins Ausland komplizierter und arbeitsaufwendiger“, sagte Markus Waterkamp, Geschäftsführer von KROENERT.

„Es ist beeindruckend, was KROENERT weltweit leistet und damit hunderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hochqualifizierte Arbeit in Altona bietet. Mich hat überrascht zu erfahren, wie viele Dinge, die unseren Alltag bestimmen, durch eine Beschichtungsanlage von Kroenert mitgestaltet werden. Dass für eine einwöchige Entsendung von Mitarbeitern in jedem EU-Mitgliedsstaat unterschiedliche, komplizierte Meldevorschriften gelten, darf in einer Staatengemeinschaft wie der Europäischen Union nicht sein. Eine Harmonisierung und Koordinierung von Meldevorschriften innerhalb der EU erscheint mir dringend geboten“, so der Altonaer Bundestagsabgeordnete Dr. Bartke.

„Wir exportieren unsere Anlagen weltweit. Damit sind vielseitige Anforderungen und komplexe technische Regelwerke verbunden, die den Export nicht immer einfach machen. Maschinen für den US-amerikanischen Markt müssen wir beispielsweise mit speziell zertifizierten Komponenten ausstatten. Das macht diese Maschinen teurer. Freihandelsabkommen sind vor diesem Hintergrund sehr wichtig, denn sie bauen sogenannte nichttarifäre Handelshemmnisse ab und machen uns somit wettbewerbsfähiger“, erläuterte Dr. Tarik Vardag, ebenfalls Geschäftsführer von KROENERT.

Ulrich Ackermann, Leiter der VDMA Außenwirtschaft, zeichnete das Bild etwas weiter und unterstrich die Bedeutung des Freihandels für den gesamten Maschinen- und Anlagenbau: „Der Maschinenbau aus Deutschland hat im Jahr 2017 rund 226 Mrd. Euro umgesetzt, die Exportquote liegt bei über 78 %. Mehr als 600.000 Arbeitsplätze sind direkt vom Export abhängig. Daran wird deutlich, welch großen Stellenwert der Außenhandel für den industriellen Mittelstand hat.“

Hinzu komme, dass mittlerweile rund 35 % des Exports in Länder mit hohen Einfuhrhürden gehe. „Freihandel braucht daher die klare Fürsprache in der deutschen Politik, denn es geht letztlich um Arbeitsplätze und Wohlstand in unserem Land. Protektionismus und Abschottung werden hingegen alle Marktteilnehmer im In- und Ausland zu Verlierern machen“, betonte Ackermann.

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